Unter dem Motto "Mit Freude lernen – Ärger vermeiden!" fand vom 23.5. bis zum 28.5.2014 eine Projektwoche an unserer Schule statt. Diese Projektwoche wurde von den Lehrerinnen und Lehrern sowie von dem Sonderpädagogen der Schule langfristig vorbereitet. Zu dieser Vorbereitung zählte auch eine kollegiumsinterne Fortbildung, die von dem "Lehrer für Freundschaft und gegen Gewalt" Henryk Lüderitz geleitet wurde. In spielerischer Form beschäftigten sich sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrerinnen und Lehrer, während der Projektwoche mit den Themen Fairness, Rücksichtnahme und Vermeidung von Streit, außerdem wurde an dem neuen Regelsystem der Schule gearbeitet.

Am Freitag, den 23.5.2014 starteten die Schülergruppen in der Turnhalle mit der ersten "Trainingseinheit". Unter Anleitung von Henryk Lüderitz erlernten die Schülerinnen und Schüler Techniken, die sie im Schulalltag stark machen sollen. So ging es beispielsweise zunächst darum, die eigene Körpersprache zu verbessern. Es wurde der "starke Stand" geübt, bei dem die Füße schulterbreit stehen, der Körper gerade ist, die Hände locker an der Seite herunterhängen und ein freundlicher Blick in die Augen des Gegenübers gerichtet ist. So bietet man kein Ziel für Angriffe und findet auf jeden Fall leichter Freunde.

ProjWoche2Außerdem spielten die Befreiungsgriffe "Gewinnergriff" und "Raketengriff" beim Training eine wichtige Rolle, die allerdings erst dann angewendet werden dürfen, wenn jemand die "Stoppsätze" nicht beachtet. Diese Sätze wurden im Schülertraining intensiv eingeübt und sind für das "Konfliktmanagement" auf dem Schulhof wichtig.

Auf folgende Sätze bei "kleinem Ärger" haben sich Schüler und Lehrer geeinigt:

Stufe 1:
"Stopp, schubs ... mich nicht!"
Stufe 2:
"Stopp, schubs ... mich nicht, sonst hole ich DIESE AUFSICHT!"
Stufe 3:
"Jetzt reicht es mir, ich hole die Aufsicht!"

ProjWoche4 AusschnittBevor die Aufsicht etwas unternimmt, muss der Schüler aber den folgenden "Zauberspruch" sagen: "Das Kind ärgert mich und ich habe schon die drei Stopp-Sätze gesagt!" Nun kann der Lehrer dem Kind helfen.

An den folgenden Projekttagen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler außerdem mit dem Thema "Beleidigungen". In Form eines Theaterstückes wurde eingeübt, wie auf Schimpfworte am effektivsten reagiert werden kann. Die Kinder lernten, dass Beleidigungen am besten durch konsequentes Ignorieren entkräftet werden können. Ein unsichtbarer "Regenmantel" spielte hierbei eine wichtige Rolle.

Ebenfalls in Form eines Theaterstückes wurde das Thema "Helfen auf dem Schulhof" erarbeitet. Bei "großem Ärger" auf dem Schulhof wurden die Schülerreaktionen "Aufsicht rufen" und "Freundschaftsmauer" aktiv ausprobiert. In diesem Zusammenhang stellte Herr Lüderitz eine ganz besondere "Hausaufgabe für mehr Freunde": In einer Woche soll jeder Schüler zehn Kindern aktiv helfen. In den Klassen können die Schülerinnen und Schüler von diesen Geschichten erzählen.

Auch zum Thema "Ausgrenzung / Mobbing" gab es ein anschauliches Theaterstück mit anschließender Diskussion über die Themen Ausgrenzung, Anführer und Mitläufer. Die Schüler wurden ermutigt, Gruppen, in denen ausgegrenzt wird, zu verlassen.

Zwischendurch fand sich in der Turnhalle immer wieder Zeit für Spiele zur Auflockerung und zur Förderung der Konzentration. Der "Piratenspruch" wurde als gemeinsamer Klatschreim aufgesagt, die Schülerinnen und Schüler bauten mit ihren Körpern Buchstaben oder spielten die Spiele "Schaufensterpuppen", "Autorennen" und "Käferdrücken".

ProjWoche5 AusschnittIn den Klassen wiederholten die Lehrerinnen und Lehrer das Erarbeitete und sensibilisierten die Schülerinnen und Schüler für die Einhaltung der neuen Regelungen bei kleinem und großem Ärger. Ebenso fanden "Spiele für ein faires Miteinander" statt, wichtig bei der Partnerwahl war folgende Regelung: Wenn jemand mit dir zusammen arbeiten oder spielen möchte, darfst du dies nicht ablehnen. Wenn du schon einen Partner hast, sagst du: "Beim nächsten Mal arbeite ich mit dir zusammen!"

So gingen die Schülerinnen und Schüler gestärkt aus dieser Projektwoche hervor. Um eine Nachhaltigkeit des Projektes zu gewährleisten, nahmen sich alle Beteiligten vor, das Gelernte immer wieder zu üben und zu wiederholen. Auch die Eltern wurden natürlich in das Projekt einbezogen. Am 4.6.2014 führte Herr Lüderitz gemeinsam mit den Erziehungsberechtigten, den Lehrerinnen und Lehrern sowie der Schulleiterin Frau Preuße einen Elternabend zur stattgefundenen Projektwoche durch. Alle eingeübten Techniken wurden auch mit den Eltern praktisch erprobt und es kam zu einem regen Gedankenaustausch über gutes Verhalten und über den Umgang mit Konflikten. Aus dem Kreise der Eltern kam der Vorschlag, dieses Schülertraining in regelmäßigen Abständen zu wiederholen, um die oben erwähnte Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Hier noch einige weitere Fotos aus der Projektwoche: